Okay.
Sagen wir mal, es war vor kurzem.
Eine kleine Gruppe von Menschen, kleine Berge und meine Erfahrung beim Wandern.
Ich habe Sachen zum Packen vorbereitet: einen Rucksack mit Aluminiumrahmen, eine Baseballkappe, dicke Socken aus Schafwolle, ein Pfadfindermesser, einen Durchlauferhitzer, einen Kassettenspieler (einem Musikspieler aus meiner Schulzeit) und Schuhe - brandneue direkt aus dem Pfadfinderdepot, die sogenannten „Pioneers“ (heute nenne ich sie lieber „Wanderschuhe“). Ich habe auch die „Camo“-Hose in der Größe „So-schlanke-Jungs-rekrutieren-wir-nicht-für-die-Armee“ gefunden und aus dem Keller geholt.
Stolz und startklar überzog ich meine Schuhe mit einer entsprechenden Schicht „Lux“-Schuhcreme (die wohl luxuriös war ...), um sie vor Feuchtigkeit zu schützen (so etwas wusste man damals ohne Google). Ich setzte mich hin und wartete auf das Startsignal.
Die Abreise erfolgte bald. Schulfreunde und -freundinnen, eine kleine Gruppe von wahrscheinlich sieben Leuten. Rein optisch war ich ein professioneller Kletterer mit mindestens mehrjähriger Erfahrung. Einige lustige Kommentare, dass neue Schuhe nicht mit in die Berge genommen werden sollten, tat ich mit nachsichtigem Schnauben ab.
Wir verbrachten die Reise lachend und kichernd. Wir kamen mit voller Kraft dort an und sahen uns als Bezwinger der höchsten (wenn auch nicht sehr hohen) Gipfel. Es schien, als könnte uns absolut nichts stören…
Nach dem zweiten Wandertag in meinen neuen Schuhen hatte ich ein Loch in der Ferse, das so groß war wie der Grand Canyon. Blut floss in meine Schafssocke. Vergeblich suchte ich ein Pflaster in meinem Rucksack. Ich träumte von einem Erste-Hilfe-Kasten, der auf übernatürliche Weise zwischen dem Pfadfindermesser und dem Durchlauferhitzer erschien. Nichts passierte ... Alles, was ich fand, war mein Kassettenrekorder. Um mich während des Marsches aufzumuntern, spielte ich Musik, in der Hoffnung, etwas Abwechslung zu der fröhlichen Touristenmusik zu finden, und dann hörte ich Sting singen: „There's a hole in my life“ ... Ich seufzte, biss die Zähne zusammen und marschierte, ohne irgendjemanden etwas zu sagen, ich bin am dritten Morgen los.
Der Durchbruch gelang während des Marsches. Ein Freund begann zu vermuten, dass ich einen Klumpfuß versteckte. Ich konnte nicht länger verbergen, dass ich hinkte und kaum noch gehen konnte. Ich stimmte der Untersuchung meiner Füße zu – ziemlich schnell, da der Freund auch sehr attraktiv war. Er hat mich dabei voll und ganz beeindruckt. Aus seinem Rucksack holte er ein provisorisches Erste-Hilfe-Set. Er nahm alle möglichen, mit Desinfektionsmitteln angereicherten Verbandmaterialien aus der Tüte. Er hat sich fachmännisch um meine Ferse und – ich weiß nicht warum – auch um den gesamten Fuß und die Wade gekümmert. Das war eine sehr professionelle Art, die Verbandstoffe aufzutragen und ich gab weitere Spekulationen auf ... Ich fühlte mich gut aufgehoben. Ich bekam neue, frische Socken und ging mit neuer Energie weiter. Mein Wohlbefinden verbesserte sich, und mehr Freundinnen klagten immer häufiger über Abschürfungen und Schnittwunden am ganzen Körper, die einen medizinischen Eingriff erforderte. Der Ausflug in die Berge erwies sich damit plötzlich als äußerst angenehm.
Die Schlussfolgerungen liegen auf der Hand. Tragen Sie zunächst keine neuen Schuhe, wenn Sie eine lange Wanderung unternehmen. Zweitens: Nehmen Sie bei Sommerreisen, abgesehen von den offensichtlichen (Sting auf dem Kassettenrekorder) und subjektiv notwendigen (Sting auf dem Kassettenrekorder) Dingen, immer ein Erste-Hilfe-Set mit.
Seitdem erinnere ich mich immer an die „Urlaubs-Essentials“, zu denen ich allerlei Verbandsmaterial zähle: Pflaster, am besten weich mit Hydrogel, Tupfer, am besten steril, Mull, elastische Binden und etwas zur Desinfektion. Man könnte sie niccht brauchen, aber es lohnt sich, sie dabei zu haben.